Immer mehr Menschen interessieren sich für Möglichkeiten, den biologischen Alterungsprozess zu verlangsamen und die Lebensspanne bei bester Gesundheit zu verlängern. Dies hat nicht nur persönliche Vorteile, sondern könnte auch dazu beitragen, die sozialen und Gesundheitskosten unserer alternden Bevölkerung zu senken.
Wie eine Diät- und Lebensstilintervention das epigenetische Alter umkehren könnte: Eine klinische Pilotstudie
In einer kürzlich durchgeführten randomisierten kontrollierten klinischen Pilotstudie wurde untersucht, wie eine achtwöchige Diät- und Lebensstilintervention das epigenetische Alter bei gesunden erwachsenen Männern zwischen 50 und 72 Jahren beeinflussen könnte.
Die Intervention umfasste Beratung zu Ernährung, Schlaf, körperlicher Aktivität und Entspannung sowie zusätzliche Probiotika und Phytonährstoffe. Eine Kontrollgruppe erhielt keine Intervention.
Die Forscher führten eine genomweite DNA-Methylierungsanalyse an Speichelproben durch und berechneten das DNAm-Alter mit Hilfe der Horvath Online DNAm-Altersuhr aus dem Jahr 2013.
Die Resultate
Überraschenderweise war die Diät- und Lebensstilbehandlung mit einer durchschnittlichen Senkung des DNAm-Alters um 3,23 Jahre im Vergleich zur Kontrollgruppe verbunden. Noch bemerkenswerter war, dass das DNAm-Alter der Teilnehmer in der Behandlungsgruppe am Ende des Programms um durchschnittlich 1,96 Jahre niedriger war als zu Beginn.
Darüber hinaus gab es signifikante Veränderungen bei den Blutbiomarkern, einschliesslich eines Anstiegs des durchschnittlichen Serumspiegels von 5-Methyltetrahydrofolat um 15 % und eines Rückgangs des durchschnittlichen Triglyceridspiegels um 25 %.
Dies ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, die darauf hinweist, dass bestimmte Ernährungs- und Lebensstilinterventionen die epigenetische Alterung bei gesunden erwachsenen Männern umkehren können.
Wie weiter?
Um diese Ergebnisse zu bestätigen, sind jedoch grössere und längere klinische Studien erforderlich. Ausserdem muss untersucht werden, ob diese Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.
Die Studie unterstreicht das Potenzial und die Möglichkeiten, die in unserem Verständnis des epigenetischen Alterns und der Beeinflussung dieses Prozesses durch Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils liegen. Sie eröffnet spannende Perspektiven für zukünftige Forschung und möglicherweise auch für die Prävention von Alterskrankheiten.